Zunächst: Vielen Dank für all eure lieben Kommentare zu meinen Ideen und Posts. Ich freue mich über jeden einzelnen sehr.
So...da wär ich wieder mit meinem Tutorial zur Needleturn Applikation (im Unterschied zur Buttonhole Applikation). Vorneweg: nichts davon ist meine Idee, ich habe das hier nur für euch zusammengestellt und meine Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre einfließen lassen. Das Applizieren habe ich mir selber beigebracht und immer mal wieder leicht modifiziert und jetzt ist es grad so, wie es für mich gut ist und sein soll!
1.Auftragen der Motive auf den Stoff:
Den Stoff mit Stecknadeln auf der Vorlage fixieren. Das Ganze auf einen Lichtkasten legen und die zu applizierenden Teile (und hier auch die zu stickenden Teile) mit einem weichen Bleistift (hier der Prym Minenstift, Minen in weiß, grau, gelb, rosa) abzeichnen.
Je heller der Stoff, desto besser, das versteht sich ja von selbst. Hier ist der Lichtkasten an und das Motiv scheint durch.
Hier ist bereits das ganze Motiv übertragen. Keine Angst: die Bleistiftzeichnung sieht man nach Beendigung des Blocks nicht mehr, sei es weil drüber appliziert wurde, oder drüber gestickt wurde. Außerdem ist der Stift sehr fein.
2. Vorbereiten der Applikation:
Nach der Auswahl der Stoffe zeichne ich die zu applizierenden Teile von der Vorlage ab, wieder unter Zuhilfenahme des Prym Minenstifts und schneide sie mit kleiner Nahtzugabe aus:
Den Untergrundstoff (hier das helle beige mit kleinen Kringeln) habe ich mit einem dünnen Vlies hinterbügelt und zwar mit H250.
Das gibt der Applikation, aber später auch vor allem der Stickerei ein bisschen Stabilität, trägt aber nicht zu sehr auf.
So sehen die zukünftigen Applikationen auf dem Untergrund aus.
Jetzt übertrage ich mit Hilfe des Lichtkastens und des Stifts (hier geht auch gerne ein ganz normaler Bleistift) die Applikationen SEITENVERKEHRT, DIE KLEBESEITE NACH UNTEN auf besagtes Vies H250 und schneide die Teile OHNE Nahtzugabe aus.
Ich merke mir, welches Vlies zu welchem Stoff gehört und bügle das Vlies mittig auf den jeweiligen Stoff, das sieht von hinten dann so aus
Ich schneide bei allen Applikationsteilen an den Rundungen VORSICHTIG bis kurz vor das Vlies ein.
Dann kommt der Textilkleber (auch von Prym, ich bin vorbelastet, der Werksverkauf ist nicht allzu weit weg von mir!!!) zum Einsatz:
Die Ränder werden ein klein wenig mit diesem festen Kleber bestrichen und umgeklappt.
Da der Kleber gelb ist, kann man gut sehen, wo man schon langgestrichen hat und nein, nachher ist nichts mehr davon zu sehen (bei sinnvoller, ergo sparsamer Verwendung).
Mit allen Applikationsteilen wird so verfahren und es macht Sinn sozusagen am "Fließband zu arbeiten" und die einzelnen Arbeitsschritte zu beenden, um dann Alles auf einmal applizieren zu können. Jetzt erklärt sich auch, warum an den Rundungen leicht eingeschnitten werden muss, damit sie umgelegt und angeklebt werden können. Sinnvoll auch die Nahtzugabe nicht zu groß zu halten, gerade bei diesen ziemlich kleinen Teilen.
Und wenn alle Applikationsteile "umklebt" sind, sieht das Ganze so aus und die einzelnen Stücke sind bereit zum Applizieren.
3. Applizieren:
Jetzt wird das erste Teil auf den Untergrundstoff aufgebracht. Das geht traditionell mit einer kleinen Applikationsstecknadel, oder wie hier mit ein klein wenig Kleber. So wird Teil Nr. 1 an der zu Beginn aufgezeichneten Stelle auf dem Untergrundstoff befestigt.
Bitte beachten: immer zuerst das applizieren, was "hinten" ist. Also zuerst den Hauskörper, dann das Hausdach und so weiter. Denn das Dach überlappt den Hauskörper leicht.
Hier ist zunächst der Blumentopf von mir angebracht (geklebt) worden. Zum Applizieren nehme ich feine Quiltnadeln und meist Handquiltgarn von Yli. Zur Frage welche Farbe: ich habe mich für die Farbe des Untergrundstoffes entschieden und schließe mich Veronique Requena an, die sagt, Handapplikationen sind Handarbeit und es ist erlaubt, ja gewünscht die feinen Stiche zu sehen.
Faden verknoten, von unten durchziehen und mit sehr kleinen Stichen die Applikation festnähen. Dabei einen Stich oben durch den Applikations-Stoff...
...den nächsten direkt danach unten auf dem Untergrundstoff. So siehts aus wenn frau gleichzeitig appliziert und selber fotografiert, sorry ging nicht besser, hoffe mich gleichwohl verständlich gemacht zu haben.
Eine Applikation nach der anderen gemäß der vorgezeichneten Vorlage aufbringen und mit diesem Applikationsstich aufnähen. Was dann zuletzt so aussieht:
Und im Detail so: Wie ihr seht sieht man die einzelnen kleinen Stiche ein wenig, aber das ist o.k. und gut und gewollt.
Und somit sind bei meinem ersten Block des "Chateau Hexagon" alle (acht) zu applizierenden Teile aufgebracht und fertig und jetzt folgt die Stickerei. (Vielleicht auch hierzu ein Tutorial, mal sehen).
Von hinten sieht eine Neddleturn-Applikation dann so aus (das ist ein Teil des Sulky BOM 2013 mit rotem Faden, besser zu sehen):
Bitte habt Verständnis dafür, dass ich aus Copyright-Gründen zu dem Button Club als solchem nichts schreiben darf, wenn es Verständnis-Fragen bzgl. Englisch gibt, bitte per Email.
Ich hoffe verständlich geschrieben zu haben, ist mein erstes Tutorial, ich freue mich auf Rückmeldungen und sage bis bald.
Habt alle ein schönes Wochenende, auf mich wartet morgen der Garten: Rasen mähen und ziemlich viel Unkraut jäten :-((
Alles Liebe und bis bald.
Eure Sigisart